Seine Perspektive zu verändern und wechselseitiges Verständnis zu entwickeln, ist für die Konfliktbeteiligten in der Mediation eine der größten Herausforderungen, jedoch unverzichtbar für eine intensive Konfliktbearbeitung und nachhaltige Lösungen. Das Seminar beleuchtet das Spannungsfeld zwischen der Relativität von Wahrnehmung, kognitiver Verzerrung und Verständnis. Dabei kommt der Verständnislehre für Deeskalation, Veränderung der Sichtweisen und eine lösungsorientierte Bedürfnis- und Interessenklärung in der Mediation besondere Bedeutung zu. Aber auch für Mediatorinnen und Mediatoren ist es unverzichtbar, Verständnis für die Positionen, Interessen, Bedürfnisse und Werte der Medianden zu entwickeln, um mit diesem Erkenntnisgewinn einerseits ein Vertrauensbündnis mit den Konfliktbeteiligten schließen und andererseits wechselseitiges Verständnis erzeugen zu können. Darüber hinaus beschäftigt sich das Seminar mit inneren (bezogen auf den jeweiligen Medianden selbst) und äußeren (bezogen auf den jeweils anderen) Perspektivwechseln und der Lösung damit einhergehender psychologischer Blockaden. Abschließend wird ein konkretes Kommunikationssystem vorgestellt, das es dem Mediator/der Mediatorin durch die Verbindung von verschiedenen Kommunikationstechniken ermöglicht, bei den Konfliktbeteiligten unmerklich die eigene Sichtweise zu verändern und die Interessen und Bedürfnisse der jeweils anderen Seite in den Blick zu nehmen.
Aufgezeichnet am 19. Juni 2023